Außer der Reihe: "Und sie bewegt sich doch!" - Terry Pratchetts Scheibenwelt!






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Die WELT Die GESCHÖPFE Die BÜCHER Der AUTOR

Nur Sterne, in der Schwärze verstreut - als sei die Windschutzscheibe des göttlichen Wagens zerbrochen, ohne daß sich der Schöpfer die Mühe machte, alle Splitter einzusammeln.
Der Weltraum. Manchmal auch als letzte Grenze bezeichnet.
(Obwohl es natürlich keine letzte Grenze geben kann, denn dahinter befände sich nichts, und deshalb wäre eine solche Grenze völlig sinnlos. Nennen wir's also eine vorletzte Grenze...)
Die Schlucht zwischen den Universen, das tiefe Nichts, das nur einige einsame Atome enthält, ein paar verirrte Komenten und...

Doch Halt!!

Vor dem kosmischen Gemälde aus Sternen und Nebeln auf schwarzem Grund, in einer fernen und nicht mehr ganz neuen Dimension, in einer astralen Sphäre, die das Unmögliche zur Norm erhebt, hängt ein roter Riese und glüht wie göttlicher Wahnsinn...
Dann zeigt sich das Glühen als Funkeln in einem riesigen Auge, und die Dunkelheit bewegt einen flossenförmigen Fuß, und die Sternenschildkröte Groß-A'Tuin schwimmt langsam durch den interstellaren Ozean.

Die SCHEIBENWELT
© bei Paul Kidby

Groß-A'Tuin: die einzige Schildkröte, die ihren Platz im Hertzsprung-Russel-Diagramm gefunden hat.

Groß-A'Tuin: Wasserstoffeis und gefrorenes Methan klebt an ihren massigen Beinen, und Meteore haben zahllose Krater im gewaltigen alten Panzer hinterlassen. An einigen Stellen schimmert das Eis von Kometen, die sich in den Ruhestand zurückgezogen haben.

Groß-A'Tuin: Augen wie unauslotbar tiefe Seen, das Gehirn groß wie ein Kontinent, die Gedanken gemächlich vorrückende Gletscher.

Groß-A'Tuin: Alt wie die Zeit selbst, geduldig wie ein Ziegel.

Aus meergroßen tränenden und von Asteroidenstaub verkrusteten Augen blickt er - oder sie - einzig und allein zum Ziel.

[Gross-A'Tuin] Sie - oder er - ist das einzige Geschöpf im ganzen Universum, das genau weiß, welches Ziel es anstrebt.

Mit geologischer Trägheit ziehen Gedanken durch ein Gehirn, das größer ist als eine Stadt, und die meisten davon gelten dem Gewicht.

Für das Gewicht sind in erster Linie Berilia, Tubul, Groß-T'Phon und Jerakeen verantwortlich, die vier riesigen Elefanten, auf deren breiten, vom Sternenschimmern gebräunten Schultern die Scheibenwelt ruht, Spiegel aller Welten. Ein langer Wasserfall schmückt ihren Rand, und darüber wölbt sich das himmelblaue Firmament.

Bisher haben die Astropsychologen noch nicht herausgefunden, woran die Elefanten denken.

Das Wasser am Scheibenrand schimmert im Licht einer winzigen orbitalen Sonne, während sich die Scheibe majestätisch um die hohen Berge in ihrem eisumhüllten Zentrum dreht.

Sie erscheint fast unwirklich.

Die Wirklichkeit ist nicht digital und funktioniert nicht nach dem Ein-Aus-Prinzip. Sie ist vielmehr analog und stellt etwas Fließendes dar. Anders ausgedrückt: Dinge besitzen Wirklichkeit als Eigenschaft so wie, naja, Gewicht. Zum Beispiel sind gewissen Personen wirklicher als andere.
Die Scheibenwelt ist so unwirklich, wie sie nur sein kann. Gleichzeitig ist hat sie sich gerade genug Wirklichkeit bewahrt, um zu existieren.

Die Scheibenwelt durchmißt rund 10.000 Meilen (16.000 Kilometer) und ist damit etwa so groß wie die Sternenschildkröte. Ihr Durchmesser beträgt 30.000 Meilen (48.124 Kilometer), und umgeben ist sie vom Kranz des Randfalls: In einer gewaltigen Kaskade strömt das Wasser der Meere über die Kante ins All. Immer wieder stellen Leute die Frage, wie das Wasser wieder zurück auf die Scheibe kommt. Die Antwort lautet: irgendwie.

Mit all den Kontinenten, Archipelen, Seen, Wüsten und Bergen muß sie einfach von oben betrachtet werden.
Die Welt dreht sich einmal in ca. 800 Tagen, somit enthält ein astronomisches Jahr 8 Jahreszeiten, jeweils zwei der klassischen vier.
Die kleine Sonne - ihre Protuberanzen sind nicht größer als Krockettore - bewegt sich in einem elliptischen Orbit. Es ist wohl die einzige Welt im Multiversum, in der ein Elefant von Zeit zu Zeit ein Bein heben muß, um die Sonne vorbeizulassen.


© bei Paul Kidby

Der winzige Mond leuchtet mit eigenem Licht. Der Grund dafür sind die recht komplizierten und nicht besonders effizienten astronomischen Konstellationen.

Die Scheibenwelt mag recht chaotisch wirken, aber auch für sie gelten bestimmte Naturgesetze oder zumindest Richtlinien. Es gibt Gravitation, Ursache und Wirkung, Eventualität - gewisse Dinge geschehen nach anderen Dingen (wenn auch nicht unbedingt in der üblichen Reihenfolge). Danach wird die Sache komplizierter.
Eigentlich dürfte die Scheibenwelt gar nicht existieren. Flachheit ist kein natürlicher Zustand für Planeten, und Schildkröten sollten nur bis zu einer bestimmten Größe heranwachsen. Die Tatsache, daß die Scheibenwelt trotzdem existiert, deutet darauf hin, daß sie sich in einem Bereich des Alls befindet, wo die Realität besonders dünn ist. Hier hat das 'Sollte' und 'Dürfte' kein Vetorecht mehr wie im restlichen Universum. Die Scheibe erzeugt eine sehr tiefe Delle im Gefüge der Realität, vergleichbar mit dem Gravitationsschacht, den ein Schwarzes Loch ins berühmte Gummiband des Universums bohrt.

RINCEWIND, der Zaubberer und TRUHE
© bei Paul Kidby

Die daraus resultierenden Spannungen bewirken ein permanentes Veränderungspotential. Da ein geeigneter Fachterminus dafür fehlt, nennen wir ihn... Magie. Der schwache Druck der Realität führt zu einigen sekundären Effekten. Dinge, die in einer 'normalen' Welt (auf dem bereits erwähnten Gummiband) fast existieren, haben überhaupt keine Probleme, einen Platz auf der Scheibenwelt zu bekommen. Deshalb gibt es dort Drachen, Einhörner, Meeresungeheuer und so weiter. Die Naturgesetze lassen also eine Menge Spielraum.

So dämmert der Morgen auf der Scheibenwelt zum Beispiel nur sehr zögerlich. Durch das starke magische Feld der Scheibenwelt wird das Licht geradezu träge und hat manchmal Mühe, mit dem Schall Schritt zu halten. Außerdem ist es schwerer als Luft. Manche vermuten, daß es sich auch in Wasser auflösen läßt (Es sammelt sich in tiefen Tälern, doch bis Mitternacht ist es verschwunden. Entweder es versinkt im Boden, oder es läßt sich auch in Dunkelheit auflösen.).

Und so ist das Morgenlicht auf der Scheibenwelt einem goldenen Sirup gleich, der über die Landschaft fließt, innehält, um Täler zu füllen, müde an Berghängen emporkriecht und am Cori Celesti, dem 10 Meilen hohen Massiv aus grauen Fels und grünem Eis in der Scheibenmitte, sich zu großen Haufen emportürmt, um jenseits des Gipfels mit der eher bescheidenen Wucht einer ins Alter gekommenen Lawine durch die dunkle Landschaft zu rollen.

Einige weitere Faktoren bestimmen die 'Physik' der Scheibenwelt:

a) Lebenskraft
b) die Macht von Metapher und Glaube
c) narrative Kausalität

Leben hat die Tendenz zu existieren. Auf der Scheibenwelt gibt es Leben in Hülle und Fülle. Anderenorts muß es viele Hindernisse überwinden, um sich zu manifestieren, doch auf der Scheibe sind diese Hürden viel niedriger. Hier kann fast alles lebendig sein und Intelligenz entwickeln, oder zumindest einen Standpunkt.

Zur Metapher: Auf der Scheibenwelt haben Metaphern die beunruhigende Neigung, sich sehr ernst zu nehmen. Ein bestimmtes Skelett, das einen dunklen Kapuzenmantel trägt, ist nicht nur eine Metapher des Todes, sondern ein tatsächlich existierendes Geschöpf mit einer eigenen, verschrobenen Persönlichkeit und einer 'morbiden' Faszination und Interesse den Eigenarten des Lebens gegenüber.

Auch anderen antropomorphen Personifizierungen ist der Eintritt in die Scheibenwelt'sche Realität gelungen: Das Schicksal, Krieg, Hunger, Pestilenz, Des Alten Mannes Schwierigkeiten, Der Sandman Die Zahnfee oder der dicke Mann, der alljährlich mit seinem Schlitten durch die Luft fährt und "HO HO HO" ruft.

Im Kosmos der Scheibenwelt ist der Glaube eine starke Kraft. Wenn man fest genug an etwas glaubt, wird es Wirklichkeit. Im Gegenzug dazu kann etwas, woran man nicht glaubt, auch nicht existieren, auch wenn es Beweise für die Existenz gibt. Bestes Beispiel ist dafür der Wunderhund Gaspode. Er spricht, aber dei meisten Leute hören ihn nicht, weil sie tief in ihrem Inntern wissen, daß Hunde nicht sprechen können.
Die Götter der Scheibenwelt gibt es nur deshalb, weil die Menschen (und die anderen Sterblichen) an sie glauben. Ihre Macht hängt ganz von der Stärke dieses Glaubens ab.

Schließlich die narrative Kausalität: die Macht von Erzählungen. Vielleicht ist es die stärkste Kraft, ihre Echos kann man auch in unserer Welt hören. Nicht umsonst heißt es, daß sich die Geschichte wiederholt. Die Geschichte unterliegt Mustern und Klischees der Zeit. Immer wieder kommen Leute in Situationen, in denen sie Rollen spielen, als hätte man ihnen ein Skript in die Hand gedrückt: der Ehekrach, das Vorstellungsgespräch, Aufstieg und Fall von Reichen... Ständig gehen Menschen mit den gleichen Schritten durch den Tanz des Lebens; so wird der Pfad immer tiefer, und man kann ihn kaum mehr verlassen.

Das Gefühl der Vorherbestimmung durchdringt die Scheibenwelt.
Auf der Scheibenwelt steht die Zukunft fest. Und alle leisten Widerstand.

Der TOD
© bei Paul Kidby

Doch es ist müßig, hier die Länge des Textes noch mehr zu strapazieren, wo doch andere Erdenbürger diese und andere Aufgaben sehr vortrefflich gelöst haben.
Der Leser, der sich für weitere, fundierte, umfassende und aufschlußreiche Informationen über Trolle, Zwerge, Vampire, Drachen, Werwölfe, Untote, die Truhe aus intelligentem Birnbaumholz und den vielen anderen quasi-intelligenten Lebensformen, über die größte Stadt der Scheibenwelt, Ankh-Morpork, Lancre und den anderen wesentlichen und unwesentlichen Orten auf der Scheibenwelt, über diverse Hauptpersonen wie Rincewind, dem unfähigsten Zaubberer der Unsichtbaren Universität, den drei Hexen Magrat Knoblauch, Gytta 'Nanny' Ogg und Esmeralda 'Oma' Wetterwachs, über die Wache Ankh-Morporks mit dem Troll Detrius, dem größten Zwerg der Scheibenwelt Karotte, dem Werwolf Angua und dem Hauptmann Mumm, über den Patrizier der Stadt, Lord Vetinari und noch vielen anderen, ungemein wichtigen, aber auch nebensächlichen Personen, Gegenständen, Entitäten und Zuständen der Scheibenwelt interessiert, der sei somit an die zahlreich im weltweiten Netz vertretenen Seiten verwiesen.
Einfach in die Suchmaschiene Ihrer Wahl die Begriffe "Scheibenwelt", "Discworld" oder "Terry Pratchett" eintippen, und Ihnen wird sich, im wahrsten Sinne des Wortes, eine ganz neue Welt erschließen.

Geschöpfe der Scheibenwelt

Der Bücherwurm, Kaliber 303:

Das schnellste Insekt der Scheibenwelt. Es entwickelt sich in magischen Bibliotheken, wo es nötig ist, sehr schnell zu fressen, um nicht von thaumischer Strahlung beeinflußt zu werden. Er erwachsener Bücherwurm vom Kaliber 303 frißt sich mit so hoher Geschwindigkeit durch ein Regal von Büchern, daß er von der Wand abprallt.

Deckspelze, beschattete:

Ein möglicherweise unsichtbares Wesen, das Mathematikern auflauert und sie frißt.

Elefant, eremitischer:

Eine sehr scheue, dünnhäutige Art, die verlassene Hütten trägt, um sich damit zu schützen und zu tarnen. Normalerweise fällt es eremitischen Elefanten nicht schwer, an solche Hütten zu kommen: Nur wenige Menschen wohnen weiter darin, sobald sich ihnen ein Elefant hinzugesellt hat.

Kuckuck, Uhren bauender:

Lebt in den Spitzhornbergen. Baut Uhren, um Weibchen anzulocken und als Nistplatz. Das hat keineswegs irgendwelche romatisch-wundervollen Aspekte und weist auch nicht darauf hin, daß das Universum nach einem göttlichen Plan irgendeiner Art entstand. Die Uhren sind nicht besonders gut; manche gehen bis zu fünf Minuten pro Tag nach.

Puzuma, vieldeutiger:

Schnellstes Tier der Scheibenwelt. Er ist ausgesprochen neurotisch und so schnell, daß er im magischen Feld der Scheibenwelt fast die Lichtgeschwindigkeit erreicht. Das bedeutet: Wenn man einen sieht, ist er gar nicht da. Viele männliche Puzumas sterben schon in jungen Jahren an akuten Fußkrämpfen, weil sie dauernd Weibchen verfolgen, die überhaupt nicht existieren - und weil sie gemäßt der relativistischen Theorie irgendwann die suizidale Masse erreichen. Die übrigen erliegt Heisenbergs Unschärferelation, da sie nicht gleichzeitig wissen können, wer und wo sie sind. Der daraus resultierende Konzentrationsmangel hat die fatale Folge, daß sie nur im Ruhezustand ein Identitätsgefühl entwickeln, zum Beispiel zwanzig Meter tief in den Resten eines Berges, der ihrem Lichtgeschwindigkeitssprint ein massives Hindernis entgegenstellte. Es heißt, der Puzuma sei etwa so groß wie ein Leopard und habe ein einzigartiges, schwarzweißes Fleckenmuster. Die Gelehrten und Philosophen der Scheibenwelt vertreten eine andere Ansicht. Einige der gefundenen Exemplare lassen den Schluß zu, daß der durchschnittliche Puzuma sehr flach, sehr dünn und sehr tot ist.

Quantenwetter-Schmetterling:

Diese Spezies kann man nicht nur aufgrund der von ihr bewirkten Phänomene identifizieren, sondern auch mit Hilfe der fraktalen Muster auf den Flügeln. Sie verdankt ihre Existenz dem Umstand, daß die Scheibenwelt am Rand der Realität balanciert, wo eine gute Metapher einen Platz in der Wirklichkeit finden kann. Der Quantenwetter-Schmetterling ist imstande, mit einem Flügelschlag das Wetter in einer Region zu verändern. Vermutlich dient diese Eigenschaft dem Überleben: Nur wenige natürliche Feinde dieses Schmetterlings sind bereit, ein lokal sehr begrenztes Gewitter hinzunehmen.

Reannuelle Pflanzen:

Die Gewächse der Scheibenwelt lassen sich in annuelle (man sät in diesem Jahr und erntet im selben Jahr), bienne (man sät in diesem Jahr und sieht das Ergebnis im nächsten), perennierende (man sät in diesem Jahr, ohne zu wissen, wann sich das Resultat zeigt) und einige reannuelle Sorten. Aufgrund einer vierdimensionalen Besonderheit in ihren Genen können letztere in diesem Jahr gesät, aber schon im vergangenen geerntet werden. Sie gedeihen nur in starken magischen Feldern.
Aus reannuellen Trauben läßt sich ein Wein gewinnen, mit dem Hellseher in die Zukunft sehen können. Man wird betrunken davon wie von normalem Wein, jedoch stellt sich der Katzenjammer einige Stunden vor dem Genuß des Weins ein. Meistens ist er besonders schlimm: Die Leute fühlen sich so schlecht, daß sie besonders viel trinken, um ihn zu überwinden.
Der Anbau von reannuellem Getreide ist sehr schwierig. Er hat Vorteile: Der Bauer kann genug ernten, um mit dem Erlös das Saatgut zu bezahlen. Doch die Nachteile dürfen nicht außer acht gelassen werden: Vergißt ein Bauer unter normalen Umständen, die Saat auszubringen, darf er nicht auf eine Ernte hoffen. Wenn er jedoch die Aussaat versäumt, obgleich er die Ernte schon vor einem Jahr eingebracht hat, riskiert er damit nachhaltige Störungen im Gefüge der Kausalität - von akuter Peinlichkeit ganz zu schweigen.

Thargatiere:

Manche Tiere verfügen über ein zweites Gehirn. Thargatiere - man hält sie in einigen Bereichen der Spitzhornberge und verwendet sowohl ihr Fell als auch ihr Fleisch - haben gleich vier: eines für jedes Bein. Diese Tiere bewegen sich per Mehrheitsbeschluß, was dazu führt, daß sie gelegentlich in Felsspalten feststecken, durch Dornbüsche stolpern oder in Schluchten stürzen. Ihr einziger Trost ist, daß es auf demokratische Weise geschieht.

Tiefsee-Blähfisch:

Ein ebenso köstlicher wie gefährlicher Fisch. Teile davon enthalten jenes Gift, aus denen die Assassinengilde 'Bläher' gewinnt. Wer es zu sich nimmt, bekommt für sehr kurze Zeit Gelegenheit, in die Rolle eines Zeppelins zu schlüpfen. Nur ein sehr geschickter Koch kann eine entsprechende Mahlzeit zubereiten - er muß darauf achten, daß sie kein Teil von dem Fisch enthält.

Die Scheibenwelt-Romane
01. Die Farben der Magie 02. Das Licht der Phantasie 03. Das Erbe des Zauberers
04. Gevatter Tod 05. Der Zauberhut 06. McBest
07. Pyramiden 08. Wachen! Wachen! 09. Faust Eric
10. Voll im Bilde 11. Alles Sense 12. Total verhext
13. Einfach Göttlich 14. Lords und Ladies 15. Helle Barden
16. Rollende Steine 17. Echt zauberhaft 18. Mummenschanz
19. Hohle Köpfe 20. Schweinsgalopp 21. Fliegende Fetzen
22. Heiße Hüpfer 23. Ruhig Blut 24. Der Fünfte Elefant
25. Die Volle Warheit 26. Wahre Helden 27. Der Zeitdieb
28. Die Nachtwächter 29. Weiberregiment 30. Ab die Post
31. Klonk! 32. Schöne Scheine 33. Der Club der unsichtbaren 33. Gelehrten
Die Scheibenwelt-Märchen
01. Maurice, der Kater 02. Kleine freie Männer
03. Ein Hut voller Sterne 04. Der Winterschmied
Die Scheibenwelt-Comics
01. MORT (Roman: Gevatter Tod) 02. Wachen! Wachen! (Roman: gleicher Titel)
Die Scheibenwelt-Landkarten
01. Die Straßen von Ankh-Morpork (deutsch) 02. Die Scheibenwelt-Karte (englisch)
03. Ein Reiseführer nach Lancre (englisch) 04. TODs Domäne (englisch)
Der Autor Terry Pratchett

"Die moderne Physik ist dermaßen jenseits des gesunden Menschenverstandes, daß sie perfekt in ein Fantasy-Szenario paßt!"
(Terry Pratchett)

Terry Pratchett wurde am 28. April 1948 in Beaconsfield, östlich (oder westlich) von London geboren. Das Meiste, was er bis zu seinem elftem Lebensjahr gelernt hat, kam aus der örtlichen Bibliothek, in der er viel Zeit verbrachte. 1959 kam er auf die "High Wycombe Technical High School". Eine Alternative wäre die örtliche Sprachschule gewesen, aber Terry war der Meinung, daß "Holzbearbeitung lustiger als Latein ist". Zu diesem Zeitpunkt hatte er allerdings noch keine Vorstellung, was er mit seinem Leben anfangen sollte.
Mit dreizehn schrieb Terry seine Kurzgeschichte "The Hades Business", die zuerst in der Schülerzeitung und zwei Jahre später in der Zeitschrift "Science Fantasy" veröffentlicht wurde. Nachdem er A­level Kurse in Kunst, Geschichte und Englisch besuchte, entschloß er sich dazu es mit Journalismus zu versuchen, als er eine Arbeitsmöglichkeit bei der "Bucks Free Press" bekam.

Er besprach sich mit seinen Eltern und verließ die Schule 1965. Während er bei der Zeitung als Kritiker tätig war, schrieb er ein Buch mit dem Titel "Die Teppichvölker", welches er einem seiner Vorgesetzten vorlegte. Mit einigen Verzögerungen wurde das Buch 1971 veröffentlicht. Es erhielt nur wenige Kritiken, aber diese waren sehr gut und beschrieben es als "von außerordentlicher Qualität" ( Teacher`s World ).

Auf "Die Teppichvölker" folgten "Die dunkle Seite der Sonne" und "Strata", beide an dunklen Winterabenden geschrieben, als Terry nichts Besseres zu tun gehabt hatte. 1968 heiratete Terry seine Frau Lyn und zog mit ihr in sein Landhaus in Rowberrow in Somerset, wo ihre Tochter Rhianna geboren wurde. 1970 wechselte er zur "Western Daily Press", kehrte 1972 wieder als Redakteur zurück und ging 1974 zum "Bath Chronicle". Zu dieser Zeit zeichnete er eine Reihe von Cartoons über das Geschehen in einem von der Regierung betriebenen fiktiven Forschungslabor für Paranormalität.
1980 wurde Terry zum Öffentlichkeitssprecher für einen Elektrizitätskonzern, welcher für drei Atomkraftwerke verantwortlich war (Welches Leck? ­ Oh, das Leck!). Pratchett meinte, er müsse eigentlich einmal ein Buch über seine Arbeit dort schreiben, sagte allerdings, daß es ihm vermutlich niemand glauben würde, so abgehoben sei es.

Dort arbeitete er auch, als sein erster Scheibenweltroman "Die Farben der Magie" 1983 veröffentlicht wurde. Seine bisherige Arbeit wurde von seinem Herausgeber "New English Library" schlecht vermarktet. Glücklicherweise konnte Terry`s Freund dem Herausgeber NEL die Rechte auf das nächste Buch ("Die Farben der Magie") ausreden. Diane Pearson vom Taschenbuch­Verlag Corgi zeigte Interesse für Terry`s Buch und verschaffte ihm einen Platz in "Woman`s Hour", einer Radiosendung von BBC, wo es als Teil einer sechsbändigen Reihe vorgestellt wurde. NEL wollte sofort die Rechte wieder aufkaufen, doch es war bereits zu spät. Corgi`s Veröffentlichung des ersten Scheibenweltromans war ein Wendepunkt und später strahlte BBC auch Terry`s dritten Roman "Das Erbe des Zauberers" aus. Noch nie hat ein Buch bei den Zuhörern so viel Aufruhr verursacht.

"Das Licht der Phantasie" wurde 1986 veröffentlicht. Es wurde klar, daß wenn Terry sein Potential vergrößern wollte, er zu einem großen Verlag gehen mußte, wo es möglich war, aus seinem Romanen Bestseller zu machen. Sein Freund vermittelte ihm einen Vertrag mit dem Verlag Gollancz über die drei Titel "Das Erbe des Zauberers", "Gevatter Tod" und "Der Zauberhut". Für Gollancz waren Terry`s Romane eher unüblich, da sie zum ersten mal außer Science­Fiction auch Fantasy herausgeben würden.
Nachdem Terry seine Arbeit an "Gevatter Tod" beendet hatte entschloß er sich im September 1987, seinen Job als Pressesprecher bei den Elektrizitätswerken aufzugeben und sich voll und ganz seinem Hobby, der Schriftstellerei zu widmen.

Terry`s Bücher verkauften sich gut, so daß sein nächster Vertag mit Gollancz um mehr Bücher (schon insgesamt sechs) und um viel höhere Vorschüsse ging. Gollancz tat gut daran, sich an Terry`s Erfolg zu beteiligen, denn von nun an wurde die Anzahl der verkauften Bücher immer höher. "Alles Sense" steht auf Platz acht der am schnellsten verkauften Bücher in Großbritannien innerhalb der letzten fünf Jahre. "Rollende Steine" war ganze vier Wochen lang die Nummer eins der Taschenbuch- Bestsellerliste. "Mummenschanz" und "Echt Zauberhaft" kamen 1996 unter die ersten zehn der beliebtesten Bücher im Weihnachtsgeschäft im Bereich der Hardcover­ und Taschenbuch­Listen. "Schweinsgalopp" und "Mummenschanz" hielten zwei Wochen lang die ersten Plätze im Hardcover­ und Taschenbuch­Bereich. Während das Kunststück beide Listen gleichzeitig anzuführen noch keinem anderen Autor gelungen war, konnte sich Terry damit schon zum dritten mal dieses Erfolges rühmen. Kein Wunder, daß die Times ihn 1996 als den bestverdienendsten Autor Großbritanniens bezeichnete.

Als erstes Kinderbuch in der Taschenbuch­Bestsellerliste für phantastische Literatur machte sich "Trucker", das erste Buch der Nomen­Trologie einen Namen. Es folgten "Wühler", "Flügel" und die drei Johnny­Maxwell­Bücher: "Nur du kannst die Menschheit retten", "Nur du hast den Schlüssel" und "Nur du kannst sie verstehen".

An einen gut ausgeklügelten Scherz glaubte Terry zuerst, als er 1998 bei den jährliche Ehrungen der Königin zum "Offizier auf Befehl des Britischen Empires" ernannt wurde. Doch die Queen hatte ihn tatsächlich für seine Fähigkeiten als Autor geehrt.
Seit 1993 lebt Terry hinter einer Schreibmaschine auf einem kleinen Gut samt Familie im Südwesten von Salisbury, von wo aus er uns hoffentlich noch jede Menge spannende Romane von der Scheibenwelt schreiben wird.


Terry Pratchett bei seinem 50. Geburtstag

Er fährt gerne Motorrad, trägt wohl fast immer einen Hut, wo früher mal Haare waren, spielt gerne Actionspiele am Computer, pflegt Kontakte zu Orang-Utans und züchtet fleischfressende Pflanzen.

Und die Schildkröte bewegt sich doch!

© bei Paul Kidby
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